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Beate

Feedback zum Semesterende

Aktualisiert: 11. Juli 2023

Der 24.01. ist der Tag der Komplimente - eine gute Gelegenheit, das Thema „Feedback in der Lehre“ wieder einmal in den Fokus zu nehmen. Auch der absehbare Abschluss des Wintersemesters bietet sich dafür an.


Zu allererst gilt es zu überlegen, auf welches Thema oder Gegenstand das Feedback eingehen soll und wer möchte es geben und bekommen?

1) Lehrende können Studierenden Feedback geben

2) Studierende können Lehrenden Feedback geben

3) Studierende können sich gegenseitig Feedback geben

4) Lehrende können sich gegenseitig Feedback geben


In diesem Beitrag möchten wir den Blick auf die ersten beiden Aspekte werfen und dir dazu einige Anregungen und Impulse geben.




1) Lehrende können Studierenden Feedback geben


Wie hast du die Studierenden während des Verlaufs deiner Lehrveranstaltung erlebt? Konntest du eine besondere Lernkurve beobachten, welche Verständnishürden haben sie gemeistert, was waren wichtige Meilensteine im Lernprozess? Wo haben sie in Gruppen oder Projektarbeiten gut zusammengearbeitet, sich unterstützt und gute Ergebnisse erarbeitet? Bei welchen Themen gab es Lernwiderstände und welche Lösungen haben dann weitergeholfen?


Konkrete Beispiele, an denen du deine Beobachtungen und Einschätzungen festmachen kannst, können dein Feedback noch wertvoller machen.


Mit einer solchen Rückmeldung kannst du Wertschätzung vermitteln und Fortschritte sichtbar machen. Steht zum Schluss noch eine Klausur an, dann kann ein Feedback von dir zu diesen Aspekten nochmal Lernerfolge in Erinnerung rufen, vielleicht aber auch an noch bestehende Lücken erinnern und für die Klausurvorbereitung motivieren.


Vielleicht bittest du die Studierenden auch im ersten Schritt um eine eigene Einschätzung zu diesen Punkten und stellst dann deine Gedanken vor? Der Abgleich und ein Austausch dazu kann sehr erkenntnisreich sein.


Dann stellt sich nur noch die Frage, ob du dein Feedback mündlich geben oder mit einer entsprechenden Visualisierung unterstützen möchtest? Vielleicht erstellst du eine Timeline zum Semesterverlauf, auf der du bestimmte Aspekte mit Symbolen einzeichnest, z.B. die Meilensteine, Hürden und Erfolge. Das wäre für die Informationsaufnahme und Verankerung bei den Studierenden sehr förderlich.


Hast du schon erste Ideen im Kopf für

die Umsetzung in deiner Veranstaltung?

Dann ran an die Planung.




2) Studierende können Lehrenden Feedback geben zu:


  • Eigenen Interessen, Wünschen, Zielen, Lernanliegen, Lernlücken, Stimmungen

  • ihrer Zufriedenheit in Bezug auf Prozesse (Lernprozess, Gruppenarbeit etc.), Inhalte der Veranstaltung und deren Verständlichkeit, Methoden oder Medieneinsatz usw.

Zum Ende des Semesters stehen die zuletzt genannten Aspekte im Fokus. Du hast die Möglichkeit zu überlegen, welche Rückmeldungen du mit einem standardisierten Evaluationsbogen nicht bekommst und genau dafür kannst du eine ergänzende Feedback-Methode planen.


Wie wäre es z.B. mal wieder mit einer Zielscheibe, die du zum Abschluss einsetzt? Alter Hut denkst du vielleicht, aber auch alte Hüte haben ihren Charme. Das Entscheidende ist , welche Aspekte du für die einzelnen Felder der Zielscheibe auswählst.


Wie wäre es denn z.B. mal mit:

„Wie zufrieden sind Sie mit der Diskussionskultur in unserer Lehrveranstaltung?“

„Wie bewerten Sie die Ergebnisse ihres Selbststudiums im Rahmen dieses Seminars“?

„Wie bewerten Sie den Umfang der von mir zur Verfügung gestellten Lernmaterialien?“

„Wie bewerten Sie den Wechsel von eher passiven Input- u. aktiven Arbeitsphasen?“

„Wie unterstützend fanden Sie die eingesetzten Fachlandkarten?“

„Wie gut fühlen Sie sich auf die Klausur vorbereitet?“

„Welchen Mehrwert hatte das jeweils zu Beginn eingesetzte Lernquiz für Sie?“


Überlege dir also, welche Aspekte von den Studierenden bewertet werden sollen und teile dir die Zielscheibe in entsprechend viele Felder ein, die du entsprechend beschriftest. Soll die Bewertung analog durchgeführt werden, dann verteilst du entweder Klebepunkte oder die Studierenden zeichnen ihre Punkte mit Moderationsmarkern auf der Zielscheibe ein – Mitte bedeutet Volltreffer, höchste Punktzahl für einen Aspekt, der äußerste Kreis entsprechend geringste Punktzahl, Ziel verfehlt.


Am besten du ziehst dich während des Bewertungsprozesses, wenn alle ihre Punkte verteilen, etwas zurück und gewährst den Studierenden ein Stück Anonymität.


Natürlich kannst du die Zielscheibe auch wunderbar online durchführen, in dem du z.B. das Tool „Oncoo“ (www.oncoo.de) verwendest. Dafür musst du dich einmal mit einer Email-Adresse anmelden und kannst dann deine Zielscheibe einrichten. Wenn du fertig bist, erzeugst du einen Link, den du an die Studierenden verteilen kannst, so dass sie sich nicht extra anmelden brauchen. Während der Bewertung kannst du in deiner Dozentenansicht verfolgen, wieviel TN bereits abgestimmt haben, d.h. bei sehr großen Gruppen hast du einen Überblick, wann du den Prozess beenden und zur Auswertung übergehen kannst. In der Präsenzsituation hast du das ja eh gut im Blick.


Dann schaut ihr euch gemeinsam die fertige Zielscheibe an und ich bin mir sicher, es wird einige Bewertungspunkte geben, die dich überraschen. Auf der Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit kannst du jetzt nachfragen, was hinter einer bestimmten Bewertung steht. Erkläre, warum du dir eine Erläuterung zu einem oder mehreren Punkten wünscht und was du zukünftig daraus machen kannst. Damit steigerst du die Chance, dass deine Studierenden ein paar ehrliche Antworten geben und sich ein anregender Austausch ergibt.


Hast du Interesse, die Zielscheibe einzusetzen?

Dann viel Spaß bei der weiteren Planung.


Im nächsten Beitrag wird es um das Thema Erfindungen gehen –

lass dich überraschen.










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